mein subtext
Mich hat schon immer am Theatermachen und Theaterlehren fasziniert, dass
...Theater wirkt.
Als Katalysator. Es führt die Menschen zu ihrem Kern, es reduziert die Dinge auf das Wesentliche. Das ist das erste, was du als Schauspieler lernst. Alles Überflüssige weglassen. Fokusieren. Dramatisieren. Auf den Punkt bringen.
...Theater berührt.
Es versetzt Menschen in einen anderen Zustand. Es bringt sie dazu, über ihren Schatten zu springen und etwas von sich preiszugeben. Fehler zu machen. Es erleichtert, weil man sich traut und feststellt, dass alle anderen auch erleichtert sind. Durch die gemeinsame Erfahrung. Theater macht uns menschlicher. Und lebendiger.
Ein Klima herzustellen, in dem das möglich ist, ist Aufgabe der Regie. Unter einer guten, spielbaren Regie verstehe ich, den Schauspieler_innen den Raum zu lassen, sich auszuprobieren, Erfahrungen zu machen, auf der Bühne zu handeln. Ich forsche gemeinsam mit dem Ensemble, bis es ein gutes Ergebnis erzielt. Die Proben sind da, um zu probieren, um Fehler schätzen zu lernen und daraus etwas Neues entstehen zu lassen.
Regiearbeit geht darüber sogar noch hinaus. Sie überträgt die eigene Begeisterung für ein Thema, eine Vision auf alle Beteiligten. Es gleicht der Funktion einer Hebamme: sie leistet Geburtshilfe im Prozess einer Inszenierung. Sie erweckt mithilfe der eigenen Bilder und der Leistung der Schauspieler_innen etwas Neues zum Leben.